Les Bergzieges
Posted: Wed Aug 14, 2013 2:57 am
Goldener August für Rizzitelli
Der 32-jährige Italiener erlebt derzeit seinen zweiten Frühling - und das im Herbst seiner Karriere. Bis vor knapp zwei Wochen noch ohne einen Etappensieg in seiner langen Laufbahn, scheint der Knoten endlich geplatzt. Drei Siege bereits in der ersten Hälfte des Monats stehen seit heute zu Buche. Ein später Siegeszug, der zumindest bei den Teamkollegen für wenig Überraschung sorgt.
"Rizzi hätte das Zeug zu weit mehr Siegen gehabt", lobt David FosterWallace den alten Weggefährten. "doch er ist ein Teamplayer durch und durch. Deshalb gönnt ihm das auch jeder. Fragen sie mal Fiorenzo [DiPasquale, Anm. d. Red.]." Tatsächlich war Rizzitelli häufig als Tempomacher der entscheidende Mann bei vielen Siegen von Hügelsprinter DiPasquale gewesen. Nun steht er selbst im Rampenlicht - und immer häufiger auch auf dem Treppchen.
Späte Erfolge gegen den Frust
Begonnen hatte es in Dänemark, als sich Rizzitelli auf der dritten Etappe der Danmark Tour bei einer Steigung auf dem letzten Kilometer von der Konkurrrenz
lösen und den Premierensieg einfahren konnte. Am Folgetag wurde er zudem mit dem Bergtrikot für seine zahlreichen Ausreißversuche belohnt. Zwei Tage später folgte beim Mbabane GP der nächste Streich, bevor es nach Portugal zur Volta ging.
Hauchdünn ins Gelbe: Rizzitelli
Nachdem der Klassikerspezialist, der seine gesamte Karriere bei den Bergzieges verbrachte, auf der zweiten Etappe im Alleingang einen Massensprint und damit Nikolaus Hirschl den Sieg ermöglichte, hatte er sich am Folgetag ähnliche Hilfe von den Kollegen erhofft. Stattdessen wurde er einmal mehr von seinem Teammanager im Stich gelassen, der Rizzitelli mit seiner schlechten Terminplanung bereits einen Großteil seiner Karriere gekostet hatte. Im Teambus soll es nach der Startabsage laut einem Insider zu Handgreiflichkeiten zwischen den beiden gekommen sein. Falls zutreffend, scheint der Streit inzwischen beigelegt. Fahrer und Manager lagen sich nach dem Sieg in Oliveiro do Beirro demonstrativ in den Armen. "Rizzi ist ein ganz Großer" stellte der Manager fest, kaum fähig, die Tränen zurückzuhalten. "Wie er sich da im Sprint auf den letzten Metern gewehrt hat gegen Bartolomeo, der auf dem Papier der endschnellere Mann ist, das hat mich tief berührt."
Wie einst Bordeaux?
Der bemerkenswerte Lauf Rizzitellis erinnert ein wenig an den einer anderen ehemaligen Bergziege. Die vier Siege innerhalb von fünf Tagen, die der bis dahin eher als Helfer in Erscheinung getretene Franzose Vin Bordeaux Ende April 2011 einfuhr, gehören dann aber doch nochmal in eine andere Kategorie auf der Augenreibeskala. Die Bemerkung, dass das Feld damals wohl genauso schwach war, wie bei der 24 Uhr-Auflage der Volta, will der Teammanager von Les Bergzieges so nicht stehen lassen. "Das Feld damals weiß ich nicht mehr, aber diesmal ist es so schwach nicht. Von den neun Teams hier haben wir immerhin drei aus der ersten Division dabei und im Gegensatz zur 21 Uhr-Runde finden sich bei uns komischerweise jeden Tag wieder alle am Start ein. Bei unserer Truppe können wir mit den zwei Etappensiegen sehr gut leben, auch wenn jetzt nicht mehr allzu viel kommen dürfte."
Ganz abschreiben sollte der Manager die weiteren Etappen aber nicht, denn möglicherweise zaubert der alte Hase Rizzitelli noch ein letztes Ass aus dem Ärmel. In diesem August scheint das nicht ausgeschlossen.
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Ziegenpost, die erste
Der 32-jährige Italiener erlebt derzeit seinen zweiten Frühling - und das im Herbst seiner Karriere. Bis vor knapp zwei Wochen noch ohne einen Etappensieg in seiner langen Laufbahn, scheint der Knoten endlich geplatzt. Drei Siege bereits in der ersten Hälfte des Monats stehen seit heute zu Buche. Ein später Siegeszug, der zumindest bei den Teamkollegen für wenig Überraschung sorgt.
"Rizzi hätte das Zeug zu weit mehr Siegen gehabt", lobt David FosterWallace den alten Weggefährten. "doch er ist ein Teamplayer durch und durch. Deshalb gönnt ihm das auch jeder. Fragen sie mal Fiorenzo [DiPasquale, Anm. d. Red.]." Tatsächlich war Rizzitelli häufig als Tempomacher der entscheidende Mann bei vielen Siegen von Hügelsprinter DiPasquale gewesen. Nun steht er selbst im Rampenlicht - und immer häufiger auch auf dem Treppchen.
Späte Erfolge gegen den Frust
Begonnen hatte es in Dänemark, als sich Rizzitelli auf der dritten Etappe der Danmark Tour bei einer Steigung auf dem letzten Kilometer von der Konkurrrenz
lösen und den Premierensieg einfahren konnte. Am Folgetag wurde er zudem mit dem Bergtrikot für seine zahlreichen Ausreißversuche belohnt. Zwei Tage später folgte beim Mbabane GP der nächste Streich, bevor es nach Portugal zur Volta ging.

Nachdem der Klassikerspezialist, der seine gesamte Karriere bei den Bergzieges verbrachte, auf der zweiten Etappe im Alleingang einen Massensprint und damit Nikolaus Hirschl den Sieg ermöglichte, hatte er sich am Folgetag ähnliche Hilfe von den Kollegen erhofft. Stattdessen wurde er einmal mehr von seinem Teammanager im Stich gelassen, der Rizzitelli mit seiner schlechten Terminplanung bereits einen Großteil seiner Karriere gekostet hatte. Im Teambus soll es nach der Startabsage laut einem Insider zu Handgreiflichkeiten zwischen den beiden gekommen sein. Falls zutreffend, scheint der Streit inzwischen beigelegt. Fahrer und Manager lagen sich nach dem Sieg in Oliveiro do Beirro demonstrativ in den Armen. "Rizzi ist ein ganz Großer" stellte der Manager fest, kaum fähig, die Tränen zurückzuhalten. "Wie er sich da im Sprint auf den letzten Metern gewehrt hat gegen Bartolomeo, der auf dem Papier der endschnellere Mann ist, das hat mich tief berührt."
Wie einst Bordeaux?
Der bemerkenswerte Lauf Rizzitellis erinnert ein wenig an den einer anderen ehemaligen Bergziege. Die vier Siege innerhalb von fünf Tagen, die der bis dahin eher als Helfer in Erscheinung getretene Franzose Vin Bordeaux Ende April 2011 einfuhr, gehören dann aber doch nochmal in eine andere Kategorie auf der Augenreibeskala. Die Bemerkung, dass das Feld damals wohl genauso schwach war, wie bei der 24 Uhr-Auflage der Volta, will der Teammanager von Les Bergzieges so nicht stehen lassen. "Das Feld damals weiß ich nicht mehr, aber diesmal ist es so schwach nicht. Von den neun Teams hier haben wir immerhin drei aus der ersten Division dabei und im Gegensatz zur 21 Uhr-Runde finden sich bei uns komischerweise jeden Tag wieder alle am Start ein. Bei unserer Truppe können wir mit den zwei Etappensiegen sehr gut leben, auch wenn jetzt nicht mehr allzu viel kommen dürfte."
Ganz abschreiben sollte der Manager die weiteren Etappen aber nicht, denn möglicherweise zaubert der alte Hase Rizzitelli noch ein letztes Ass aus dem Ärmel. In diesem August scheint das nicht ausgeschlossen.
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Ziegenpost, die erste